Der Begriff Datenkultur wird benutzt, wenn ein Unternehmen seine Daten nicht nur verwaltet, sondern sie komplett in den Entscheidungsprozess, die internen Prozesse und seine Werte integriert. Die Daten werden also vollständig in die Unternehmenskultur aufgenommen.
Die Digitalisierung betrifft alle Bereiche unseres Alltages. Dadurch wird jeden Tag eine Unmenge an Daten produziert, sowohl von Personen als auch von Maschinen, im persönlichen Leben und am Arbeitsplatz. Das Thema Datenschutz gewinnt zunehmend an Bedeutung. Deswegen hat die europäische Union entschieden, die bestehenden Gesetze rund um den Datenschutz weiterzuentwickeln (DSGVO) um das Privatleben der Konsumenten besser zu schützen. Das Sammeln und die Nutzung persönlicher Daten können einen Eingriff in das Privatleben der Kunden darstellen. Eine sorgfältige Verwaltung der Daten in Ihrem Unternehmen ist also notwendig und kann sogar Möglichkeiten zur Entwicklung bieten, wenn Sie das Thema proaktiv angehen.
Einführung einer Datenkultur in Ihrem Unternehmen
Um eine Datenkultur in Ihrem Betrieb einzuführen und das Verhalten und die Gewohnheiten Ihrer Mitarbeiter zu ändern, ist es wichtig, die Mitarbeiter zu sensibilisieren und zu schulen. Die verschiedenen IT-Tools (Programme, Computer, Server, …) sind wenig hilfreich, wenn die Mitarbeiter nicht geschult und motiviert sind sie zu benutzen. Anbei sind ein paar Beispiele von guten Angewohnheiten, die Sie in Ihrem Betrieb einführen sollten:
Passen Sie Ihre Prozesse an, sodass die Kundendaten immer auf dem neuesten Stand sind. Ermutigen Sie Ihre Angestellten Kundendaten sofort bei Erhalt einer neuen Information in der Datenbank zu aktualisieren oder zu vervollständigen. Zu diesem Zweck müssen Sie Ihre Mitarbeiter im Umgang mit der Datenbank schulen und sich vergewissern, dass die Daten immer auf den neuesten Stand gebracht werden.
Basieren Ihre Entscheidungen auf den gesammelten Daten. Werten Sie die gesammelten Daten aus, um Ihre Prozesse zu optimieren. Sie können beispielsweise herausfinden, wieviel Zeit Ihre Mitarbeiter auf bestimmten Aufgaben verbringen und daraufhin Ihre Angebote mit aktuellen Zahlen anpassen. Achten Sie jedoch darauf nur die Daten zu sammeln deren Auswertung Ihnen dabei helfen kann bessere Entscheidungen zu treffen – Qualität siegt hier über Quantität.
Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter beim Definieren der Strategie des Unternehmens mit ein und erklären Sie ihnen die verschiedenen Ziele und Schritte. Ohne Ihre Mitarbeiter ist der Kulturwandel Ihres Unternehmens unmöglich. Jede Person des Unternehmens muss zum Kulturwandel zutragen, was nur durch Transparenz und die Beteiligung aller möglich ist.
Eine Datenkultur in Ihrem Unternehmen einzuführen ist kein kurzfristiges Projekt und es gibt leider keine Standardformel, die auf alle Betriebe passen würde. Jedes Unternehmen muss eine für sich realistische Strategie festlegen, die der Größe des Betriebes entspricht. In fast allen Fällen ist die größte Herausforderung der Mentalitätswandel der Mitarbeiter.
Das Sammeln, das Verwalten und das Auswerten von Daten stehen im Mittelpunkt der Digitalisierung. Eine Datenkultur einführen heißt solide Prozesse für diese drei Schritte zu definieren, und diese mit vorbestimmten Zielen zu koppeln. Diese Ziele können vielfältig sein: die Effizienz der Mitarbeiter steigern, die Fixkosten senken, das Kundenerlebnis verbessern, ….
Die Herausforderungen
Geschäftsführer haben oft Angst vor den Kosten, die die Einführung einer Datenverwaltung mit sich bringt. Jedoch ist die Einführung einer Datenkultur nicht unbedingt abhängig von bestimmten IT-Tools. Wie schon erwähnt, liegt die größte Herausforderung in der Veränderung des Verhaltens und der Gewohnheiten der Mitarbeiter, sowie in der Anpassung der internen Prozesse.
Für Unternehmen ist es oft sehr zeit- und arbeitsaufwändig, die Datenschutzgrundverordnung richtig einzuhalten. Jedoch ist es notwendig deren Bestimmungen zu gehorchen.: Proaktive Betriebsleiter können diese Verordnung sogar zu ihrem Vorteile nutzen.
Die Vorteile
Technologien entwickeln sich immer schneller. Eine Datenkultur in Ihrem Betrieb einzuführen ermöglicht es Ihnen, gesetzeskonform zu bleiben und einen Konkurrenzvorteil herauszuschlagen:
Die Datenschutzgrundverordnung beinhaltet Verpflichtungen, an die Sie sich halten müssen. Tun Sie das nicht, riskieren Sie Bußgelder und eine Beschädigung Ihres Markenimages. Diese Verpflichtungen in Ihre Betriebskultur (und also auch Ihre Datenkultur) einzubinden ist die beste Möglichkeit diesem Risiko aus dem Weg zu gehen. Zusätzlich wissen die Kunden, dass ihre Daten bei Ihnen in guten Händen sind.
Eine Datenkultur im Unternehmen ermöglicht es Ihnen, Ihre Entscheidungen auf Analysen und Fakten zu beruhen, anstatt sie von Gefühlen und Eindrücken beeinflussen zu lassen, insbesondere wenn Sie Ihre internen Prozesse optimieren möchten. Ihre Mitarbeiter sollten in die Entscheidungen mit eingebunden werden, damit sie die Hintergründe und Vorteile der Änderungen verstehen und Ihr Vorhaben unterstützen.
Für Kunden im digitalen Zeitalter werden das Kundenerlebnis und der Schutz der Privatsphäre immer wichtiger. Um Ihren Kunden ein personalisiertes Erlebnis anbieten zu können, müssen Sie Daten über sie sammeln, um sie kennenzulernen – ohne jedoch ihre Privatsphäre zu verletzen. Das selektive Sammeln von Kundendaten ermöglicht es Ihnen, den Kunden eine bessere Dienstleistung anzubieten, indem Sie zum Beispiel nach dem Verkauf die richtige Zusatzleistung empfehlen.
Zusammenfassung
Kurzgefasst, eine Datenkultur:
Ist notwendig, um sich den gesetzlichen Verpflichtungen zu beugen.
Hilft Ihnen bessere Entscheidungen zu treffen, die auf der Analyse von Daten beruhen.
Ermöglicht es Ihnen, Ihre Mitarbeiter in den Wandel, den die Digitalisierung mit sich bringt, einzubinden.
Verschafft Ihnen das Vertrauen Ihrer Kunden, da Sie ihre Privatsphäre schützen und Ihren Service verbessern.
Haben Sie noch Fragen? Möchten Sie weitere Informationen erhalten? Dann zögern Sie nicht die Abteilung eHandwierk der Chambre des Métiers zu kontaktieren: