Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) ist eines der Trendwörter der letzten Jahre und ist bereits ein Teil unseres Alltags. Smartwatches tracken unsere Sportaktivitäten, Sprachassistenten lassen uns unseren Lieblingssong hören oder informieren uns über das Wetter. Dies sind nur einige Anwendungsbereiche von IoT im Alltag. Aber was genau ist das Internet der Dinge? Wie kann es im Betriebsalltag helfen? Und auf was müssen Sie achten?
Was versteht man unter Internet of Things oder „IoT“?
Das Internet der Dinge schafft eine Verbindung zwischen der physischen und der digitalen Welt. Intelligente Geräte und Maschinen erfassen mit Hilfe technologischer Mittel relevante Informationen über ihre Umgebung (z.B.: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit, etc.), analysieren diese und verknüpfen sie mit anderen Daten und Handlungen. Die Informationen werden durch verschiedene vernetzte Komponenten in Cloud- oder lokalen Serversystemen gespeichert und zur Auswertung bereitgestellt. Dabei kann man diese in drei Kernkomponenten unterteilen:
- Sensorik: Ein Sensor erfasst vorgegebene Messdaten wie zum Beispiel Temperatur, Gewicht, Position oder Helligkeit. Die Art der Erfassung kann sich stark unterscheiden. Die Temperatur kann beispielsweise in der Luft oder an einem Objekt selbst gemessen werden.
- Netzwerk: Die Daten des Sensors werden vom Gerät gesammelt und über das Internet an eine Cloud oder einen lokalen Speicher gesendet.
- Visualisierung: Die gesammelten Daten können nun in Tabellen oder Dashboards ausgewertet und visualisiert werden. Automatische Datenauswertung und die Verknüpfung von Daten ermöglichen komplexere Auswertungen.
Was sind die Vorteile des IoT?
IoT-Lösungen können dabei helfen Zeit, Ressourcen und Kosten zu sparen. Daneben kann die Kundenerfahrung verbessert werden und ein besserer Service angeboten werden. Routinearbeiten können automatisiert werden, womit mehr Zeit für andere Aufgaben bleibt. Prozesse können anhand genauer Daten verbessert und beschleunigt werden. Darüber hinaus kann das Internet der Dinge neue Geschäftsmodelle erschließen, Folgeaufträge sichern und das After-Sales-Geschäft ausbauen. Folgende Beispiele können helfen die Anwendungsgebiete zu verstehen:
Intelligente Betriebsmittelverwaltung: Sensoren überwachen den Materialbestand im Lager und auf der Baustelle. Bei einer Unterschreitung der Mindestbestandes wird automatisch eine Nachricht ans Büro gesendet. Es besteht auch die Möglichkeit der automatischen Nachbestellung.
Verstopfte Regenrinnen: Gewichtsensoren und Messgeräte für Niederschläge können eine Verstopfung frühzeitig erkennen. Der Kunde und das Unternehmen werden rechtzeitig gewarnt und können die nötigen Säuberungsarbeiten einleiten.
Trocknungsgrad von Holz: Sensoren ermitteln anhand von drei Messwerten den Trocknungsgrad des Holzes. Dazu wird die Holzfeuchtigkeit, die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit ermittelt. Diese Technik kann auch in fertigen Möbelstücken verbaut werden, um so die Instandhaltung der Möbel zu sichern und zu vereinfachen.
Feuchtigkeitsmessung von Wänden und Böden: Wände und Estrich müssen trocken sein bevor weitere Arbeiten vorgenommen werden. Durch den Einsatz von Feuchtigkeitssensoren lassen sich unnötige Fahrten zur Baustelle vermeiden und Trocknungsgeräte sind effizient im Einsatz. Darüber hinaus geben die gewonnenen Daten Auskunft wie lange verschiedene Materialen zur Trocknung brauchen. Diese Informationen können später bei der Planung berücksichtigt werden und machen eine effektive Planung von Baustellen und Maschinen möglich.
Welche Einstiegsmöglichkeiten bietet das IoT?
Damit sie den Einstieg ins IoT schaffen, gibt es drei Arten wie Sie dies umsetzen können.
Die erste und einfachste Methode, um den Einstieg zu schaffen, liegt in der Nutzung von existierenden IoT-Produkten. Ihre Problemstellungen sind von Marktlösungen bereits abgedeckt und Sie können somit in Kontakt mit Herstellern treten und die Produkte in Ihre Problemlösung integrieren.
Als nächstes können Sie auch mit einem spezialisierten IoT-Dienstleister zusammenarbeiten. Sie können mit dem Dienstleister Lösungen entwickeln, vom Wissen profitieren, ohne dabei neues Personal und Wissen ins Unternehmen zu holen.
Falls Marktlösungen noch nicht vorhanden sind und keine IoT-Dienstleister verfügbar sind, können Sie auch eigene IoT Geräte entwickeln. Diese Lösungen brauchen deutlich mehr Zeit und Ressourcen da Geräte zuerst entwickelt und getestet werden müssen, bevor diese einsatzbereit sind. Hierbei können aber Lösungen erarbeitet werden, die auf das Unternehmen und die Problemstellung zugeschnitten sind.
Haben Sie noch Fragen? Möchten Sie weitere Informationen erhalten? Dann kontaktieren Sie die Abteilung eHandwierk der Chambre des Métiers: